Wer die Kostbarkeit des Augenblicks entdeckt,
findet das Glück des Alltags.
Adelbert Stifter
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Sehr geehrte Eltern,
Liebe Schülerinnen und Schüler,
das Kalenderjahr neigt sich dem Ende entgegen, in wenigen Tagen feiern wir Weihnachten. Eine Zeit der Besinnlichkeit, des Lichtes und der Herzlichkeit, gerade bei uns im Erzgebirge. Für mich auch eine Zeit zurückzublicken auf das fast vergangene Jahr und ein Anlass für einen Blick ins neue Jahr.
Die Kostbarkeiten des Augenblicks erfuhren wir alle in der ersten Jahreshälfte z.B. im Skilager, bei Ausflügen, Klassenfahrten und Wandertagen, bei der Übergabe der Abiturzeugnisse und Auszeichnungsveranstaltungen für besondere Schülerleistungen wie „Jugend forscht“ oder beim Gewinnen von Sportwettkämpfen. So zeitig wie selten gingen wir im Juni in die Sommerferien und mussten ab August wieder in der Schule schwitzen, mit einigem Murren, weil es so selten „hitzefrei“ gab. Wir hatten das Glück neben neuen Schülerinnen und Schülern auch neue Lehrer in unseren Reihen begrüßen zu dürfen, die unser Schulleben bereichern.
Der schwierigste Moment des Schuljahres war für mich persönlich, wie auch für viele andere Mitglieder unserer Schulgemeinschaft der Tod unseres geschätzten Kollegen, Lehrers und Freundes Markus Baldauf. Die Kostbarkeit des Augenblicks habe ich in Gesprächen mit Markus gefunden, der bis zu seinem Lebensende, schon deutlich von seiner Krankheit gezeichnet an unsere Schule und an seine Schülerinnen und Schüler gedacht hat. Noch 14 Tage vor seinem Tod hat er an unserem Schulprogramm mitgeschrieben und mir seine Entwürfe gezeigt. Markus Baldauf werde ich immer als sehr fleißigen, engagierten, vielseitig begabten und hoch geschätzten, freundlichen jungen Menschen und Kollegen in Erinnerung behalten. Während zahlreicher Begegnungen mit der Familie Baldauf habe ich die Dankbarkeit und die Verbundenheit gefühlt. Diese möchte ich hier noch einmal an alle weitergeben: Familie Baldauf fühlte und fühlt sich durch unsere Begleitung, durch unsere Zuwendungen in Worten und durch unsere finanzielle Großzügigkeit bereichert. Ich soll allen Kolleginnen und Kollegen, allen Schülerinnen und Schülern und allen Eltern unserer Schule den Dank der Familie überbringen und diesem Dank möchte ich mich anschließen.
Bedanken möchte ich mich auch bei allen Kolleginnen und Kollegen. Auch dieses Jahr war personell wieder ein herausforderndes. Dass wir so „gut“ durch diese Zeiten absoluten Personalnotstandes vor allem im ländlichen Raum kommen, liegt hauptsächlich an Ihnen. Durch Ihre Bereitschaft mehr zu arbeiten, ermöglichen Sie Kindern und Jugendlichen eine vollumfängliche Bildung. Das ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes.
Zum Abschied gehört immer auch der Neuanfang, der Blick ins neue Jahr. Was ich uns allen für das neue Jahr wünsche ist ZuFRIEDENheit, Gesundheit und im Augenblick die Kostbarkeiten zu entdecken. Zum Beispiel die Kostbarkeit unserer Schule. Mittlerweile absolut unüblich sind wir ein Gymnasium mit „nur“ 476 Schülerinnen und Schülern. Hier kennen wir einander, wir sind uns verbunden und durch diese Verbundenheit entstehen Achtsamkeit und Respekt. Wir bereichern uns durch unterschiedliche Sichtweisen und Toleranz. Für mich ist es ein Glück Mitglied dieser Schulgemeinschaft zu sein und ich bin glücklich, unsere Schule als Schulleiterin nach außen vertreten zu dürfen.
Ich wünsche Ihnen/ Euch eine besinnliche Weihnachtszeit, mit vielen von Herzen kommenden Geschenken, gutem Essen und Gesprächen und einen guten Rutsch in Jahr 2025.
Manuela Kunath
Schulleiterin Gymnasium Olbernhau